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- Mittel, sich den gemeinschaftlichen Feinden, denen die jede Neichsordnnng
- untergraben wollen, zu entziehen. Der Kaiser, von einem Edelknaben geführt, irrt verkleidet durch sein Reich, bis er zuletzt am Rhein wieder einen Anhang um sich versammelt. Abermals, an den Ufern bei Coblenz,
- treten die Heere des Vaters und Sohnes einander gegenüber. Da gewahrt
- der Kaiser die feindlichen Schaaren, wie sie auf dem andern Ufer aufziehn,
- und seinen Sohn in ihrer Mitte. Von jenem Ucbcrmaaß der innern Bewegung, das ihn bei so manchen Gelegenheiten in Unglück und Schmach
- stürzte, getrieben, begiebt sich der bekümmerte Vater nach den Zelten seines
- Sohnes. Um jeden Preis will er das Herz desselben zum Fricdensschlußc
- gewinnen. Allein Thränen, Fußfall und Versprechen bringen nur eine
- scheinbare Versöhnung zu Wege. Der Sohn, seines Zieles gewiß, führt
- den Kaiser nach Bingen, umringt ihn mit seinen Leuten, und hält ihn in
- jenem Schloß, wovon man noch jetzt wenige Trümmer sieht, gefangen.
- Als Werkzeug diente ihm dabei Gebhard, Bischof von Spcicr, der, wie
- der Erzbischof von Mainz, mit den Einwohnern seiner eignen Hauptstadt
- in Zwist lag. - Hier schließt der dritte Akt des Trauerspiels. - Der
- folgende, dessen größter Theil hier mitgetheilt wird, enthält die Thronentsagung Heinrichs auf dem Fürstentage zu Jngelhcim. - Zuerst tritt König
- Heinrich in die Versammlung, die aus den Fürsten seines Anhanges besteht,
- und erklärt, heuchlerischer Weise, daß er die ihm angetragene Krone nicht
- annehme. Er räth selbst zur Wiedereinsetzung des Kaisers, dessen Bann
- und Zerwürfnis) mit Rom sich ausgleichen lasse. Auf wiederholtes Dringen der Fürsten nimmt er endlich den Thron ein. Da erscheint der Kaiser
- mit den Jnsignien. Unter den Augen des Sohnes legen die heftigsten unter
- seinen Feinden ihre Hand an diese Zeichen der höchsten Gewalt. Der Kaiser,
- von Allen verlassen, legt sie auf den Stufen des Thrones nieder, und bittet um
- Freiheit und eine Zuflucht für sein Alter. Der neue König weist ihm, angeblich um ihn vor dem gegen ihn gereizten Volke zu schützen, die Bnrg
- ober Bingen an, wo er bisher als Gefangener gewesen. Umsonst versucht
- der Kaiser, diesen Spruch zu wenden. Es war dies die letzte Zusammenkunft
- zwischen Vater und Sohn. Das Unglück des gebeugten Herrn erweckt, wie
- immer, bald das Mitleid und das Pflichtgefühl, besonders der rheinischen
- Städte. Der Elsaß büßt die edle Treue gegen den rechtmäßigen Herrscher,
- mit der Verwüstung des Landes durch die Schaaren des neuerwählten Königs. Indessen gelingt es dein Kaiser, der Hast zu entkommen; lebensmüde
- und mit dem Gefühl des Todes begibt er sich nach Lüttich, wo er beim
- Bischof Otbert Aufnahme findet. Der Herzog von Limburg sammelt ein
- Heer für die kaiserliche Sache, während der König Heinrich sich vor Cöln
- gelagert hat. Die Trene dieser edlen Stadt wirft den letzten Schein der