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  1. 204
  2. Luise, Novelle aus dm Kriegöjahrcn, von Th. Creizenach wird
  3. in der reizendsten Umgebung, auf dein Heidelberger Schloß, vorgetragen.
  4. Sie hält von Ansang an ein munteres, wohlthuendes Interesse rege.
  5. Schon zum Eingange werden Weinlieder - aber in der Gegenwart
  6. von Bierflaschen - gesungen. - Die hochherzige Handlung eines edlen,
  7. liebevollen Mädchens, welches, zur Zeit der Befreiungskriege, sich ihres
  8. kostbaren Haares beraubte, um durch den Erlös einen Beitrag für den
  9. patriotischen Verein zu bringen; die Begeisterung, welche diese schöne
  10. That erweckt, indem man Ehrenkreuze und Herzen aus diesem Opfer
  11. flicht; - dies ist der Kern der leicht und angenehm vorgetragenen Novelle. Ein heiteres, leuchtendes Colorit ist über die ganze Handlung
  12. gegossen. Viele treffende Züge aus dem Leben, - der Erwerb sinniger
  13. Beobachtung, - treten uns auf diesen Blättern entgegen. Vielleicht
  14. hätte das studentische Wesen dem Bilde ferner gehalten werden sollen.
  15. Der romantische Sinn der Studenten mag in solchen Erzählungen willkommen geheißen werden. Aber ihre Sitten und Gebräuche sind ein unerquicklicher Nahmen der Dichtung; sie werden aus der Mode kommen,
  16. ohne in die poetische Welt sich zurückziehen zu dürfen.
  17. Die vou Adelheid von Stolterfoth mitgetheilten Alpenlieder,
  18. lassen bedauern, daß die Sammlung nicht zahlreicher ist. - In dem
  19. Ausdruck:
  20. »Wenn durch die rauhen FclscnsclMnde
  21. Die Melodie der Büchse gellt."
  22. ist es schwierig, der Phantasie der Dichterin nachzufolgen.
  23. Die Briefe aus Schottland, geschrieben im Herbst 1840, von
  24. Adrian, gehören zu den anziehendsten Gaben dieses Taschenbuchs. Der
  25. frische, kühle, gesunde Athem jener nordischen Natur weht durch diese
  26. Schilderungen. Wir erfreuen uns mit ruhigem Auge an dem Glänze
  27. der schottischen Secen, die unter den nebelumhangenen Bergen ausleuchten, an dem zarten, weichen Grün, womit der wilde, trotzige Boden
  28. der Hochlande sich bekleidet hat.
  29. Th. Schliephakc.
  30. >