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  1. !256
  2. Verlegenheit, in welche die Provinzialversammlung durch den Antrag
  3. kam, dadurch zu mindern, daß man die Berathung auf unbestimmte
  4. Zeit vertagte, und den Vorschlag in etwas Vages und Unbe-^
  5. stimmtes gar verwandelte, wodurch man sich zu nichts verpflichtete.
  6. Aber der Zweck der Omngisten, einen neuen Gegenstand der Zwie-
  7. trracht in das Land zu werfen, und Deutschland und England wegen
  8. französischer Tendenzen in Belgien in Unruhe zu versetzen, war erreicht.
  9. Man wollte dem morschen Argumente gegen unsere Nationalunabhängigkeit:
  10. Belgien kann nicht allein stehen, es erstickt in seinen Grenzen, in Ohnmacht und Verzweiflung wird es sich seinen südlichen Nachbarn in die Arme
  11. werfen, wenn man es nicht wieder mit Holland vereinigt" eine neue
  12. Stütze beifügen. Dies war der Grund, warum man 1815 in London
  13. und Wien beschlossen hat, daß wir Holland als Territorialzuwachs dienen
  14. sollten. Dieses Argument mußten wir seit 1330 im Labyrinthe der Protocolle
  15. bekämpfen. Dieses Argument wollte man den europäischen Mächten wieder
  16. einleuchtend machen."
  17. Wir wollen dem Verfasser in den Beweisen, die er aufzustellen versucht, daß das Gerücht von dem Zollanschlusse an Frankreich ursprünglich
  18. auf einer orangistischen Intrigue beruht habe, um so weniger folgen, da
  19. uns diese Beweise nicht überzeugend genug scheinen, und fahren in der
  20. Analyse des Werkes weiter fort. Der Verfasser zeigt, daß die frühere
  21. Größe des belgischen Handels durchaus nicht in seinen Verhältnissen zu
  22. Frankreich ihren Grund gehabt hat, sondern in dem lebhasten Verkehr der
  23. niederländischen Städte, besonders Brügge und Apres, mit der Levante,
  24. in der glücklichen Lage Antwerpens und seinen Beziehungen zn Deutschland
  25. und den baltischen Häfen. Auch zu den Zeiten Josephs II. suchte man den
  26. Handel nicht durch Verträge mit Frankreich, sondern durch Oeffnung entfernter Abzugscanäle zu heben , und Ostcnde's kurze Blüthe, die es seiner
  27. ostindischen Compagnie verdankte, sei ein einleuchtender Beweis, wie, richtig
  28. man gedacht habe. Wahrend der französischen Herrschaft habe sich der
  29. commercielle und industrielle Zustand allerdings einigermaßen gehoben.
  30. Damals sei indeß eine ganz specielle Douanengcsetzgcbung eingeführt gewesen,
  31. beruhend auf freier Getraide- und Schlachtviehcinfuhr, wodurch das Hauptmaterial der Industrie, die Nahrung des Arbeiters, wohlfeil wurde, freier
  32. Einfuhr des Bauholzes und der meisten Urstoffc und Noherzeugnisse, oder
  33. mindestens sehr niedrigen Zollansätzcn für dieselben, während alle Jndustrie-
  34. erzeugnisse, namentlich wenn sie als englische Producte gelten, verboten
  35. waren. Und überdies! mußte man bei Einsuhr aller fabricirtcn Artikel
  36. beweisen, daß sie aus einem Lande, das mit der Republik in Frieden lebte,
  37. ihren Ursprung hatten. Eine solche Gesetzgebung habe nothwcndigerweise auf